Kategorie: Screening
Die malische Stadt Gao ist seit Jahrzehnten ein friedlicher Zufluchtsort für Afrikareisende. Hier, am Rande der Sahelwüste, liegt das Haus der Migranten, das jedes Jahr Tausenden von Menschen eine vorübergehende Heimat bietet. Die Hoffnungsvollen, die auf dem Weg nach Europa sind. Und diejenigen, die kein Glück hatten und nun auf dem Weg zurück in ihre Heimatstädte und zu ihren Familien sind. Der malische Dokumentarfilmer Ousmane Samassekou hört zwei jungen Mädchen und einer Frau mittleren Alters zu, die in einem kleinen Zimmer liegen und sich über Träume und Geschichten austauschen. Anderswo im Haus schauen sich junge Männer Wrestling im Fernsehen an. Samassekous aufmerksame Kamera umrahmt die Gesichter, die Stimmen und ihre Geschichten in einem einzigartig schönen und humanen Film über das Gefühl, kein Zuhause mehr zu haben, wenn man einmal aufgebrochen ist. Aber auch die Atmosphäre im Haus selbst drückt die Melancholie des Exils durch ruhige und sinnliche Bilder aus. Rund um die Stadt finden neue und alte Kriege in der endlosen Wüste statt.
Ousmane Zomoré Samassékou ist ein malischer Regisseur und Produzent. Er führte 2015 bei dem Film Les Héritiers de la colline Regie und studierte 2016-2017 den Master 2 in Dokumentarfilm an der Gaston Berger University in Saint-Louis, Senegal. In diesem Rahmen führte er Regie bei dem Film Nataal und war Co-Regisseur des Abschlussfilms Et notre Afrique sur Scène (Prix Panorama Saint-Louis en courts, Dokumentarfilmfestival Saint-Louis du Sénégal 2017), mit Mireille Niyonsaba, Oumar Bâ, Joséphine Legeay, Yannick Edoh N’Tifafa Glikou, Mamadou Moustapha Sangharé und Olivier Téko Tanzafo. Im Jahr 2021 wurde sein Film Le Dernier refuge auf zahlreichen Festivals in aller Welt ausgewählt. Er ist auch Produzent für DS Production (Bamako).
